Während der Winter einbricht, erinnern uns die glühenden Lichter der Menora an Widerstandsfähigkeit, Hoffnung und Glauben. Chanukka ist nicht nur die Feier eines historischen Wunders - es ist eine zeitlose Botschaft für unser heutiges Leben.
Die Geschichte von Chanukka erzählt von einer Zeit, in der das jüdische Volk mit großer Dunkelheit konfrontiert war. Die Makkabäer waren zwar zahlenmäßig und kämpferisch unterlegen, weigerten sich aber, ihre Identität und ihren Glauben aufzugeben. Ihr Sieg führte zur Wiedereinweihung des Tempels, wo ein einziges kleines Fläschchen mit reinem Öl acht Tage lang auf wundersame Weise brannte. Diese Flamme, obwohl physisch klein, symbolisierte ein Licht, das selbst die tiefsten Schatten zu durchdringen vermochte.
Der Baal Shem Tov, der Begründer des Chassidismus, brachte diese Idee sehr schön auf den Punkt, als er sagte: „Ein kleines Licht hat die Kraft, viel Dunkelheit zu vertreiben.“ Diese Lehre erinnert uns daran, dass selbst die kleinste positive Handlung - das Anzünden einer Kerze, das Verrichten einer Mizwa, ein freundliches Wort - eine tiefe und weitreichende Wirkung haben kann.
Chanukka ist einzigartig unter den Mizwot, da sie über die Grenzen der jüdischen Gemeinschaft hinausgeht und die ganze Welt einbezieht. Die Mizwa des Anzündens der Menora soll nach Sonnenuntergang erfüllt werden, wenn noch Menschen draußen sind, die ihr Licht sehen können. Indem wir die Menora in einem Fenster oder an einem anderen sichtbaren Ort aufstellen, erfüllen wir nicht nur die Mizwa des pirsum ha'nes - das Wunder zu verkünden -, sondern teilen auch seine Botschaft mit allen um uns herum, Juden und Nicht-Juden gleichermaßen.
Dieser Akt der Illumination lädt die Welt dazu ein, über die Themen von Chanukka nachzudenken: Widerstandsfähigkeit, Hoffnung und die transformative Kraft des Lichts. Sie lehrt uns, auch in den dunkelsten Zeiten niemals aufzugeben, und erinnert uns an unsere gemeinsame Verantwortung, Licht und Güte in alle Welt zu tragen. Durch diesen kleinen, aber tiefgreifenden Akt laden wir alle, die es sehen, ein, sich an der Aufgabe, die Welt zu erhellen, zu beteiligen.
Wenn wir an diesem Chanukka-Fest jede Nacht eine neue Kerze anzünden, denken wir über die spirituelle Botschaft nach, Licht und Güte in der Welt zu verbreiten. Die chassidischen Meister lehren, dass die wachsenden Flammen symbolisch für unser Potenzial stehen, unsere Freundlichkeit zu erweitern, unseren Glauben zu vertiefen und das Leben der Menschen um uns herum zu erhellen.
Hier in Dresden schöpfen wir weiterhin Kraft aus dieser zeitlosen Lektion. Jedes Ereignis, das wir gemeinsam erleben - sei es das gemeinsame Anzünden der Menora, der Genuss köstlicher Latkes oder das Beobachten von Kindern beim Dreideldrehen - ist ein Zeugnis für das Licht, das wir als Gemeinschaft schaffen. Jede noch so kleine Tat stärkt die Bande zwischen uns und führt das Vermächtnis derer fort, die vor uns kamen.
Machen wir uns den Geist von Chanukka zu eigen, indem wir selbst zu Laternenanzündern werden. Mögen wir Wärme und Hoffnung in unsere Gemeinschaft bringen, und mögen die Flammen unserer Menora uns inspirieren, das Licht in jeden Winkel unseres Lebens zu tragen.
Ich wünsche Euch ein Chanukka-Fest voller Freude, Licht und Segen.
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