Am Donnerstag den 27. April konnten wir mit vielen Freunden, Mitgliedern und interessierten sowie Vertretern von Stadt und Land, ein freudiges Fest feiern. Unser provisorischer Davidstern an der Synagoge wurde ersetzt durch einen dauerhaften Schmuck. Damit ist ein weiterer der vielen kleinen Schritte gegangen, die zusammen unsere Synagoge nutzbar zu machen. Das Ende des Tunnels ist jetzt immer deutlicher zu erkennen. Im Inneren der Synagoge werden nur noch zwei aufwendigere Arbeiten notwendig sein, – Der Boden und der Eingang der Synagoge. Und dann nähern wir uns mit immer größeren Schritten den Dingen, die unsere zukünftige Lebens-, Begegnungs- und Betstätte schöner machen - wie zum Beispiel der Einrichtung und der Ausgestaltung für die vielen verschiedenen Aufgaben, die unsere Synagoge für uns übernehmen soll.
Die gar nicht hoch genug einzuschätzende Tatsache, dass extrem viele Arbeiten beim Umbau von Schülern und Schülerinnen der Besht, Freunden der Gemeinde und hilfsbereiten Dresdnerinnen und Dresdnern in Eigeninitiative durchgeführt worden sind, führen manchmal dazu, dass von die Großartigkeit und Besonderheit der Entstehung dieser Synagoge ein bisschen unterschätzt. Mit unserer Synagoge zeigen wir uns selbst und allen, die es sehen wollen, dass wir hier unsere Heimat haben, dass unser Judentum in Dresden einen immer natürlicheren Platz einnimmt und in seiner Vielfältigkeit auch selbstverständlicher in der Stadt Gesellschaft so gesehen wird. Wir vergessen auch nicht die viele Mühe, die Einzelperson und jüdische Organisationen schon lange vor uns in dieses Ziel investiert haben und wir freuen uns sehr, dass es uns gemeinsam gelingt, immer mehr Schritte auf diesem Weg zu gehen.
Die Beziehungen zwischen deutscher und jüdische Kultur und auch deren Überschneidungen sind vielfältig und sehr Besonderes. Schon aus diesem Runde erscheint der Begriff »Normalisierung« ungünstig. Aber wir freuen uns sehr darüber, dass die wachsende Selbstverständlichkeit jüdischen Lebens in unserer Stadt und unserem Land auch dazu führt, dass viel mehr Schattierungen und unterschiedliche Lebensrealitäten im Judentum sichtbar werden. Dies ist eine der Voraussetzungen dafür, dass wohlwollendes Miteinander gelingen kann.
Aus diesem Grunde ging es bei unserer Feier im April nicht nur um einen neuen Davidstern, sondern um eine gemeinsame Zukunft jüdischer und nicht jüdischer Menschen in unserer schönen Stadt.
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