Rabbi Akiva Weingarten
Gemeinderabbiner
Rabbi Akiva Weingarten wurde 1984 in New York geboren und wuchs mit zehn Geschwistern in einer chassidischen Gemeinschaft in NY auf. Er lernte dort in vier Yeshiwot, später in Israel in zwei weiteren. Obschon er ein guter Schüler war, wurde Rabbi Weingarten des öfteren aus dem Unterricht geworfen – da er zu viele kritische Fragen stellte. Freie Denker waren in der Gemeinschaft nicht gern gesehen.
Seine erste Smicha erhielt er mit 17 Jahren, mit 19 wurde er verlobt und mit 20 verheiratet. Zwei Jahre später war er bereits Vater zweier Kinder.
Mit 18 Jahren ging Rabbi Weingarten nach Israel und lebte dort zehn Jahre lang in der ultra-orthodoxen Gemeinschaft in Bnei Brak. Dort erhielt er seine zweite und dritte Smicha. Noch heute leben seine drei Kinder in Israel, sie haben einen sehr guten Kontakt zueinander.
Mit Ende 20 verließ Rabbi Weingarten das Land Israel und somit die ultra-orthodoxe Gemeinschaft und ging nach Deutschland. An der FU und der Uni Potsdam studierte er schließlich „Jüdische Studien“. Er genoss die Offenheit Fragen stellen zu dürfen und die Freiheit sich akademisch weiterzuentwickeln. Heute ist er Rabbiner in der liberalen Gemeinde Migwan in Basel und der Jüdischen Kultusgemeinde Dresden. Darüber hinaus gründete er im Jahr 2020 den Besht Yeshiva Dresden gGmbH, mit welchem er jüdischen ex-ultraorthodoxen Aussteiger*innen hilft, in der nicht-orthodoxen Welt Fuß zu fassen und jüdisches Leben liberal zu leben.
Weingarten ist der einzige liberale Rabbiner, der heutzutage chassidische Kleider – wie Shtreimel und Kaftan – zu Schabbat trägt. In seinen Predigten verwendet er häufig chassidische Geschichten und Erklärungen zur Torah, zusammen mit einer liberalen und aktuellen Interpretation. Er beschreibt sich selbst als liberal-chassidisch.